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DAS HEILENDE SPIEGELPRINZIP
Unser Denken isoliert gern Erfahrungen und Ereignisse und unterteilt sie meist nicht nur in gut und schlecht, sondern betrachtet sie in der Regel auch getrennt voneinander. Damit verneinen wir, daß alles im Universum, genau wie auf der Erde, miteinander verbunden ist und alles mit allem zusammenhängt.

Für alles, was auf der Welt existiert, gibt es auf jeder Ebene des Daseins eine Entsprechung. Deshalb erkennen wir im Kleinen das Große und umgekehrt. So wie wir unsere Außenwelt erleben, sieht es emotional in uns aus. Verändere ich mich, verändert sich meine Umgebung. Der gesamte Kosmos ist ein Körper, in dem nichts unabhängig vom anderen besteht – egal wie weit es voneinander entfernt ist. Kosmos bedeutet Ordnung. Und dieser alles durchdringenden Ordnung liegt unser menschliches Leben zugrunde.

Alles Existierende hat grundsätzlich zwei gegensätzliche Seiten des Ausdrucks, zwei Pole, alles spiegelt sich auf allen Ebenen wieder, in den Gegensätzen ist bereits die andere Seite enthalten, dadurch ist es am Ende eins, untrennbar, zusammengehörig. In allem, was uns begegnet, erkennen wir das Wirkliche sowie das uns Fehlende und heilen können wir es über das Ähnliche. Diese Urprinzipien des Lebens, die Polarität, die Spiegelung und die Ähnlichkeit durchdringen einfach alles und lassen keinen einzigen Lebensbereich aus.

Das Prinzip, daß Ähnliches auch Ähnliches heilt, kennen viele nur aus der Homöopathie, in der das richtige Mittel bei einem gesunden Menschen die gleichen Symptome hervorruft, die bei dem Erkrankten geheilt werden sollen. Dieses stimuliert die Selbstheilungskräfte des Organismus. Aber auch auf allen anderen Ebenen des Lebens wirkt und funktioniert dieses Prinzip gleichermaßen und führt dazu, daß wir uns instinktiv unseren, meist aus der Kindheit stammenden, Traumatisierungen entsprechend ähnliche Menschen und Lebenssituationen suchen. Durch diese erneute Konfrontation mit den verdrängten schmerzhaften Gefühlen werden sie uns bewußt, und ebenso wie auf der vordergründig körperlichen Ebene in der Homöopathie, einer Heilung überhaupt erst zugänglich.

Selbst Menschen, die sich darüber nie Gedanken machen, handeln oft danach. Viele Hobbygärtner wissen, daß bei Mehltau einer Pflanze – der so aussieht, als sei auf den Blättern eine weißliche Flüssigkeit getrocknet – sie diese mit verdünnter Milch bespritzen und der Mehltau meist verschwindet. Essig auf der Haut brennt und ist die beste Behandlung bei sehr vielen Verbrennungen. Sofort angewendet vergehen Schmerzen und Rötungen in wenigen Minuten.

Es ist im Menschen angelegt, daß wir unbewußt nach Ganzheit streben, die sich über diese Urprinzipien zeigt und nur so dauerhaft gesund sind. So wenig, wie man einen Pol ausklammern, dem Tag die Nacht nehmen oder das Weinen vom Lachen trennen kann, können wir nur die Sonnenseiten des Lebens leben. Alles würde unvollständig und nicht mehr funktionieren. Auch müssen wir immer beide Seite erleben, um die andere zu verstehen. Wenn man diese Perfektion des Universums in seiner Vollkommenheit beginnt zu begreifen, erschließt sich mehr und mehr der Sinn hinter den Dingen, ohne sie bewerten zu müssen.

Die Vollständigkeit spiegelt sich in der Astrologie wieder und die Homöopathie ist eine segensreiche, ebenso sanfte wie tief wirkende, und passende Medizin, weil sie für die Mittelwahl ebenfalls den Menschen als Ganzes mit einbezieht.